Suche

Friedenspreis 2017

Margaret Atwood

Der Stiftungsrat hat die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood zur Trägerin des Friedenspreises 2017 gewählt. Die Preisverleihung fand am 15. Oktober 2017 in der Frankfurter Paulskirche statt. Die Laudatio hielt die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse.

Begründung der Jury

Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahr 2017 an Margaret Atwood. Die kanadische Schriftstel­lerin, Essayistin und Dichterin zeigt in ihren Romanen und Sachbüchern immer wieder ihr politisches Gespür und ihre Hellhörigkeit für gefährli­che unterschwellige Entwicklungen und Strömungen.


Als eine der bedeu­tendsten Erzählerinnen unserer Zeit stellt sie die sich wandelnden Denk- und Verhaltensweisen ins Zentrum ihres Schaffens und lotet sie in ihren utopischen wie dystopischen Werken furchtlos aus. Indem sie mensch­liche Widersprüchlichkeiten genau beobachtet, zeigt sie, wie leicht ver­meintliche Normalität ins Unmenschliche kippen kann.

Humanität, Ge­rechtigkeitsstreben und Toleranz prägen die Hal­tung Margaret Atwoods, die mit wachem Bewusstsein und tiefer Men­schenkenntnis auf die Welt blickt und ihre Analysen und Sorgen für uns so sprachgewaltig wie lite­rarisch eindringlich formuliert. Durch sie erfahren wir, wer wir sind, wo wir stehen und was wir uns und einem friedlichen Zusammenleben schuldig sind.

Preisverleihung

Börsenvereinsvorsteher Heinrich Riethmüller mit Margaret Atwood und dem Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Reden

Margaret Atwood öffnet uns mit ihren Romanen die Augen dafür, wie düster eine Welt aussehen kann, wenn wir unseren Verpflichtungen für ein friedliches Zusammenleben nicht nachkommen.

Heinrich Riethmüller - Grußwort
Heinrich Riethmüller
Grußwort des Vorstehers

Wo Margaret Atwood einen unruhigen Wassertropfen sieht, kann sie voraussehen und vorauserzählen bis zur Sturmflut.

Eva Menasse - Laudatio auf Margaret Atwood
Eva Menasse
Laudatio auf Margaret Atwood

Geschichten haben es in sich. Sie können das Denken und Fühlen der Menschen verändern – zum Besseren oder zum Schlechteren.

Margaret Atwood - Dankesrede
Margaret Atwood
Dankesrede

Chronik des Jahres 2017

+ + + Amtseinführung von Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten. + + + Women’s March on Washington. + + + Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum deutschen Bundespräsidenten. + + + Erklärung des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union gemäß Artikel 50. + + + Durch das umstrittene Ergebnis eines Verfassungsreferendums werden die zukünftigen Befugnisse des Präsidenten in der Türkei wesentlich ausgebaut. + + +


+ + + US-Präsident Donald Trump kündigt den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen an. + + + Durch einen Großbrand in einem Wohnhochhaus sterben in London mindestens 80 Menschen. + + + Helmut Kohl stirbt im Alter von 87 Jahren und wird als erster Europäer mit einem europäischen Staatsakt geehrt. + + + Der Deutsche Bundestag beschließt die Einführung der „Ehe für alle“. + + + G20-Gipfel in Hamburg. + + + Bei den Bundestagswahlen in Deutschland gelingt der AfD der erstmalige Einzug in den Bundestag. + + + Bei einem Massaker werden im amerikanischen Las Vegas 58 Menschen von einem einzelnen Täter erschossen. + + + Bei einem Anschlag werden in der somalischen Hauptstadt Mogadischu mindestens 358 Menschen getötet. + + + In Deutschland scheitern mehrwöchige Sondierungsgespräche zur Bildung einer „Jamaika-Koalition“. + + + Bei großflächigen Waldbränden sterben in Nordkalifornien 43 Menschen. + + + Nach der Deklaration Jerusalems zur israelischen Hauptstadt durch US-Präsident Trump weist die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit großer Mehrheit jede einseitige Erklärung Jerusalems zur Hauptstadt Israels zurück. + + +

Biographie Margaret Atwood

Margaret Eleanor Atwood, geboren am 18. November 1939 im kanadischen Ottawa, verbringt den größten Teil ihrer Kindheit in den Wäldern im Norden Quebecs, wo ihr Vater als Biologe Insektenforschung betreibt. Sie, ihr älterer Bruder und ihre jüngere Schwester werden in dieser Zeit von der Mutter unterrichtet. Nachdem der Vater 1946 eine Anstellung an der Universität Toronto annimmt, besucht Margaret Atwood dort die Highschool und studiert von 1957 bis 1962 in Toronto und Cambridge/Massachusetts Englisch und Literatur. 1963 beginnt ihre Berufstätigkeit bei einer Marktforschungsfirma. Ab 1964 ist sie als Literaturwissenschaftlerin an verschiedenen Universitäten tätig.


Erste Gedichte (wie »The Circle Game«) publiziert sie bereits Anfang der 1960er Jahre im »Selbstdruckverfahren«. Mit weiteren Lyrikpublikationen macht sie sich in den 1970er Jahren einen weithin geachteten Namen. Seitdem liegt der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf der schriftstellerischen Arbeit. Sie gilt als wichtigste und erfolgreichste Autorin Kanadas, deren Werk, bestehend aus Romanen, Kurzgeschichten, Essays, Lyrik, Theaterstücken, Drehbüchern und Kinderbüchern in mittlerweile mehr als 30 Sprachen erschienen ist.

Mit der Veröffentlichung ihres ersten literaturkritischen Werks »Survival: A Thematic Guide to Canadian Literature« (1972), in dem sie sich mit Witz und Prägnanz der Rollen der kanadischen Literaturgeschichte annimmt, und ihrer ersten beiden Romane »Die essbare Frau« (1969; dt. 1985) und »Der lange Traum« (1972; dt. 1979), in denen sich mit dem Rollenverständnis von Frauen im modernen Kanada auseinandersetzt, erlangt sie national wie auch international erste größere Bekanntheit.

1985 (dt. 1987) veröffentlicht Margaret Atwood mit »Der Report der Magd« einen dystopischen Roman in der Tradition George Orwells, in dem sie eine totalitäre Gesellschaft beschreibt, in der Frauen als Gebärmaschinen benutzt und unterdrückt werden. Dass sie bei diesem Werk, der einen ersten Höhepunkt in ihrer bereits beeindruckenden literarischen Karriere bedeutet, soziale Tendenzen aus der Gegenwart aufgreift und mit ihnen Spekulationen für die Zukunft erdenkt, erhält der Roman, der 1989 von Volker Schlöndorff mit dem Titel »Die Geschichte der Dienerin« verfilmt wird, eine zeitlose Aktualität. Gerade deswegen erfährt er heute in der US-amerikanischen Gesellschaft unter Donald Trump eine Renaissance, die ihn zurück in die Bestsellerlisten bringt.

Nach »Katzenauge« (1988, dt. 1990) über die Kindheit und Freundschaft von zwei Frauen im Kanada der Nachkriegszeit und »Die Räuberbraut« (1993, dt. 1994), in dem sich Atwood mit den dunklen Seiten von Frauen auseinandersetzt, veröffentlicht sie 1996 mit »Alias Grace« einen Roman nach historischer Vorlage über eine mysteriöse wie schon Magd, die Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wird. Nach der Familiensaga »Der blinde Mörder«, ein breit angelegtes Sittenbild der kanadischen Gesellschaft im vorigen Jahrhundert, für das sie mit dem Booker Prize for Fiction ausgezeichnet wird, wendet sie sich mit ihrer Endzeit-Trilogie »Oryx und Crake« (2003), »Das Jahr der Flut« (2009) und »Die Geschichte von Zeb« (2013, dt. 2014) einem neuen Schwerpunkt zu, der Beschreibung einer postapokalyptischen Welt, durch die sie die ökologischen Auswirkungen und gefährliche Strömungen in der Gesellschaft ins Auge nimmt. Die mittlerweile auch als Umweltaktivistin agierende Schriftstellerin prägt hierfür den Begriff einer »spekulativen Fiktion«, wobei nichts von dem, was sie in ihren Romanen beschreibt, aus der Luft gegriffen sei. In diese Richtung führt auch ihr gesellschaftskritischer Essay »Payback. Schulden und die Schattenseiten des Wohlstands« (2008), eine Sammlung von Vorträgen, in denen sie sich mit den Voraussetzungen und Folgen der weltweiten Finanzkrise auseinandersetzt. Ausgehend von Fakten aus der Kulturgeschichte, Literatur und Sprachanalyse zeigt sie das Konzept der ökonomischen und moralischen Schuld, die in der Wirtschaftskrise zu finden seien.

Mit »Scribbler Moon«, einem Romanprojekt, das sie 2014 abschließt und das im Rahmen des Future Library Project erst 100 Jahre später, also 2114, veröffentlicht werden darf, den Erzählbänden »Das Zelt“ (2007) und »Die steinerne Matratze (2014, dt. 2016) sowie den Romanen »Das Herz kommt zuletzt« (2015, dt. 2017) und »Hexensaat« (2016, dt. 2017) rundet sie ihr literarisches Oeuvre der vergangenen Jahre ab, in denen sie sich weiterhin auch politisch und gesellschaftlich stark engagiert. Als ein Ergebnis hieraus wird Ende 2017 der Essayband » Aus Neugier und Leidenschaft« erscheinen, in dem der schriftstellerische Kosmos von Margaret Atwood mit Rezensionen, Reisebereichten, Schriften zu ökologischen Themen und Erzählungen vorgestellt wird. Gemeinsam mit Salman Rushdie führt sie seit Mai 2017 eine von mehr als 200 Schriftsteller/innen und Künstler/innen unterstütze Kampagne von PEN International an, die zum Ziel hat, verfolgten und von Zensur bedrohten Menschen Unterstützung und größere Aufmerksamkeit zu geben.

Margaret Atwood lebt mit ihrem zweiten Mann, dem Schriftsteller Graeme Gibson, in Toronto. Hier befindet sich auch die von ihr gegründete Margaret Atwood Society, in deren Mittelpunkt die internationale Vernetzung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit ihrem Werk steht, für das sie zahlreiche Ehrendoktorwürden erhalten hat.

Auszeichnungen

2017 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
2017 Franz Kafka Preis, Tschechien
2017 Prize by the National Book Critics Circle for lifetime achievement
2016 PEN Printer Prize
2012 Canadian Booksellers' Lifetime Achievement Award
2010 Dan David Award, Israel
2009 Nelly Sachs-Preis


2008 Prinz-von-Asturien-Preis, Spanien
2005 Chicago Tribune Literary Prize
2000 Booker Prize for Fiction
1999 London Literature Award
1996 Giller Prize
1989 Canadian Book-of-the-Year-Award
1986 Los Angeles Times Fiction Award
1978 St. Lawrence Award for Fiction
1977 und 1989 Canadian Booksellers' Association Award
1977 und 1989 City of Toronto Book Award
1974 Bess Hopkins Prize
1966 Governor General's Award

Bibliographie

Die Zeuginnen

Roman, aus dem Englischen von Monika Baark, Piper Verlag (München) 2019, 576 Seiten, ISBN 978-3-8270-1404-7, € 25,00 [D], € 25,70 [A]

Die steinerne Matratze

Erzählungen, aus dem Englischen von Monika Baark, Piper Verlag (München) 2018, 304 Seiten, ISBN 978-3-492-31174-8, € 11,00 [D], € 11,40 [A]

Der Report der Magd

Roman, aus dem Englischen von Helga Pfetsch, Piper Verlag (München) 2017 (orig. 1985), 416 Seiten, ISBN 978-3-8270-1384-2, € 25,00 [D], € 25,70 [A]

Mehr anzeigen

Hexensaat

Roman, übersetzt von Brigitte Heinrich [orig. »Hag Seed« (2016)] Albrecht Knaus Verlag, München 2017, 314 S., 19,99 €

Aus Neugier und Leidenschaft

Gesammelte Essays, übersetzt von Christiane Buchner, Claudia Max und Ina Pfitzner, Berlin Verlag, Berlin 2017, 432 Seiten; 28,00 €

Das Herz kommt zuletzt

Roman, übersetzt von Monika Baark [orig. »The Heart goes Last« (2015)] Berlin Verlag, Berlin 2017, 389 S., 22,00 €

Die Geschichte von Zeb

Roman, übersetzt von Monika Schmalz [orig. »MaddAddam« (2013)] Berlin Verlag, Berlin 2014, 476 S. 22,90 € (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2015, 10,99 €)

In Other Worlds: SF and the Human Imagination

Essays, McClelland & Stewart / Virago / Nan A. Talese 2011, 272 S

Wandering Wenda and Widow Wallop’s Wunderground Washery

Children book, McArthur & Co., 2011

Das Jahr der Flut

Roman, übersetzt von Monika Schmalz [orig. »The Year of the Flood« (2009)] Berlin Verlag, Berlin 2009, 489 S., 22,00 € (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2011, 10,95 €)

Payback. Schulden und die Schattenseiten des Wohlstands

übersetzt von Bettina Abarbanell [orig. »Payback. Debt and the Shadow Side of Wealth« (2008)] Berlin Verlag, Berlin 2008, 264 S., 18,00 € (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2009, 8,95 €)

Moralische Unordnung

Erzählungen, übersetzt von Malte Friedrich [orig. »Moral Disorder« (2006)] Berlin Verlag, Berlin 2008, 253 S. 19,90 € (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2009, 8,95 €)

Die Tür

Gedichtsammlung, übersetzt von Monika Baark [orig. »The Door« (2007)] Berlin Verlag, Berlin 2014, eBook

Das Zelt

Erzählungen, übersetzt von Malte Friedrich [orig. »The Tent« (2006)] Berlin Verlag, Berlin 2006, 156 Seiten, 18,00 €

Der befangene Bob und die traurige Theodora

Kinderbuch, übersetzt von Malte Friedrich, mit Illustrationen von Dušan Petricic, Bloomsbury Verlag, Berlin 2006, 24 S., 12,90 €

Die Penelopiade

Roman, übersetzt von Malte Friedrich [orig. »The Penelopiad« (2005)] Berlin Verlag, Berlin 2005, 173 S. 14,00 € (dtv, München 2007, 8,50 €)

Writing with Intent

Essays, Reviews, Personal Prose – 1983–2005, Basic Books, New York 2005, 427 S.

Rotznase Ramsay und die röhrenden Radieschen«

Kinderbuch, übersetzt von Malte Friedrich, mit Illustrationen von Dušan Petricic, Bloomsbury Verlag, Berlin 2005, 26 S. 12,90€

Oryx und Crake

Roman, übersetzt von Barbara Lüdemann [orig. »Oryx and Crake« (2003)] Berlin Verlag, Berlin 2003, 380 S, 24,00 € (Berlin Verlag, Berlin 2014, 10,99 €)

Best Short Stories

Erzählungen, herausgegeben von Arnulf Conradi Berlin Verlag, Berlin 2003, Sonderausgabe, 280 S., 10,00 €

Negotiating with the Dead: A Writer on Writing

Anchor Books, New York 2003, 256 S.

Der blinde Mörder

Roman, übersetzt von Brigitte Walitzek [orig. »The Blind Assassin« (2000)] Berlin Verlag, Berlin 2000, 693 S. (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2002, 13,90 €)

Prinzessin Prunella und die purpurne Pflaume

Kinderbuch, übersetzt von Edmund Jacoby, mit Illustrationen von Julia Ginsbach, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1998, 34 S.

Alias Grace

Roman, übersetzt von Brigitte Walitzek [orig. »Alias Grace« (1996)] Berlin Verlag, Berlin 1996, 622 S. (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2009, 12,90 €)

The Labrador Fiasco

Stories, Bloomsbury Publishing, London/New York 1996, 41 S.

Ein Morgen im verbrannten Haus

Gedichtsammlung, übersetzt von Beatrice Howeg [orig. »Morning in the Burned House« (1995)], Berlin Verlag, Berlin 1996, 124 S.

Strange Things: The Malevolent North in Canadian Literature

Clarendon Press, Oxford 1995, 126 S.

Die Räuberbraut

Roman, übersetzt von Brigitte Walitzek [orig. »The Robber Bride« (1993)] S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994, 583 S.

Gute Knochen

Erzählungen, übersetzt von Brigitte Walitzek [orig. »Good Bones« (1992)] Berlin Verlag, Berlin 1992, 139 S. (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2007, 7,50 €)

Tipps für die Wildnis

Erzählung, übersetzt von Charlotte Franke [orig. »Wilderness Tips« (1991)] S. Fischer Verlag, Frankfurt 1991, 270 S. (Berlin Verlag, Berlin 2010, 15,00 €)

For The Bird

Children book, Groundwood, Toronto 1990, 54 S.

Katzenauge

Roman, übersetzt von Charlotte Franke [orig. »Cat's Eye« (1988)] S. Fischer Verlag, Frankfurt 1990, 491 S. (Piper Verlag (München) 2017, 11, 00 €)

Interlunar

Poems, Oxford University Press, Oxford 1984, 103 S.

Die Giftmischer: Horror-Trips und Happy-Ends

Roman, übersetzt von Anna Kamp [orig. »Murder in the Dark« (1983)] Claassen Verlag, Düsseldorf, 1985, 91 S. (List Verlag, Berlin 2007, 6,95 €)

Der Salzgarten

Erzählungen, übersetzt von Charlotte Franken [orig. »Bluebeard's Egg« (1983)], S. Fischer Verlag, Frankfurt 1994, 316 S. (Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2001, 9,90 €)

Snake Poems

Poems, Salamander Press, 1983

Second Words

Selected Critical Prose, Beacon Press, Boston 1982

Verletzungen

Roman, übersetzt von Werner Waldhoff [orig. »Bodily Harm« (1981)] Claassen Verlag, Düsseldorf 1982, 295 S. (List Verlag, Berlin 2007, 8,95 €)

Anna’s Pet

Children book, James Lorimer & Co., 1980

Notes Towards a Poem that Can Never be Written

Salamader Press, 1981

Wahre Geschichten

Gedichtsammlung, übersetzt von Astrid Arz [orig. »True Stories« (1981)] Claassen Verlag, Düsseldorf 1984, 112 S. (List Verlag, Berlin 2008, 7,95 €)

Hoch oben im Baum

Kinderbuch, [»Up in the Tree«, 1978), S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994, 32 S.

Die Unmöglichkeit der Nähe

Roman, übersetzt von Werner Waldhoff [orig. »Life Before Man« (1979) Claassen Verlag, Düsseldorf 1980, 335 S. (List Verlag, Berlin 2008, 8,95 €)

Two Headed Poems

Poems, Oxford, 1978

Unter Glas

Erzählungen, übersetzt von Helga Pfetsch [orig. »Dancing Girls and other Stories« (1977)], Claassen Verlag, Düsseldorf 1986, 307 S. (List Verlag, Berlin 2009, 8,95 €)

Marsh, Hawk

Poems, Dreadnaught, 1977

Days of the Rebels 1815–1840

National Science of Canada, Toronto 1977

Selected Poems

Poems, Oxford, 1976

You Are Happy

Poems, Oxford, 1974

Lady Orakel

Roman, übersetzt von Werner Waldhoff [orig. »Lady Oracle« (1976) Claassen Verlag, Düsseldorf 1984, 376 S. (Piper Verlag, München/Berlin/Zürich 2017, 11,00 €)

Der lange Traum

Roman, übersetzt von Reinhild Böhnke [orig. »Surfacing« (1972) Claassen Verlag, Düsseldorf 1979, 251 S. (List Verlag, Berlin 2006, 7,95 €)

Survival: A Thematic Guide to Canadian Literature

House of Anansi Press, Toronto 1972

Power Politics

Poems, Anansi, 1971

Die essbare Frau

Roman, übersetzt von Werner Waldhoff [orig. »The Edible Woman« (1969) Claassen Verlag, Düsseldorf 1985, 327 S. (List Verlag, Berlin 2008, 8,95 €)

Procedures for Underground

Poems, Oxford, 1970

The Journals of Susanna Moodie

Poems, Oxford, 1970

The Animals in that Country

Poems, Oxford University Press, 1969; Atlantic Little-Brown, 1968

Speeches For Doctor Frankenstein

Poems, Cranbrook Academy of Art, 1966

Talismans For Childrens

Crankbrook Academy of Art, 1965

Kaleidoscopes Baroque: a poem

Poems, Cranbrook Academy of Art, 1965

The Circle Game

Poems, Cranbrook Academy of Art, 1964

Double Persephone

Poems, Hawkshead Press, 1961

Laudatorin Eva Menasse

Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Mit ihren Romanen, Erzählbänden und Essays sowie als Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland steht sie für eine politisch und gesellschaftlich engagierte Autorenschaft ein.

Nach ihrem Germanistik- und Geschichte-Studium  war Eva Menasse als Redakteurin tätig, unter anderem für das Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Aus ihrer Berichterstattung über den Londoner Prozess gegen den Holocaustleugner David Irving im Jahr 2000 ist das Buch „Der Holocaust vor Gericht. Der Prozess um David Irving“ (Siedler Verlag) hervorgegangen.


In ihrem Debütroman „Vienna“ (Kiepenheuer & Witsch, 2005), für den sie den Rolf-Heyne-Debütpreis erhalten hat, entwirft sie mit den Geschichten einer Wiener Familie mit jüdischen Wurzeln den Bilderreigen einer ganzen Epoche. Ihr Roman „Quasikristalle“ (Kiepenheuer & Witsch, 2013) zeichnet die Biographie einer Frau aus unterschiedlichen Perspektiven nach. Er wurde unter anderem mit dem Heinrich-Böll-Preis ausgezeichnet.

2015 wurde Eva Menasse für ihr bisheriges Werk mit dem Jonathan-Swift-Preis und 2017 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis geehrt. Ebenfalls 2017 ist ihr Erzählband „Tiere für Fortgeschrittene“ (Kiepenheuer & Witsch) erschienen – eine Sammlung kurioser Tiermeldungen, mit denen sie menschliche Abgründe entlarvt.