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Der Friedenspreis

Seit 1950 verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Mit den von ihm und den Preisträger*innen ausgelösten Debatten und Diskussionen zählt er zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes.

Ein Friedenspreis, gestiftet und verliehen von Würdigen – und wer wäre würdiger als jene, die uns allen den Zugang zu den Werken des Geistes öffnen? – ist die Bürgerkrone der Menschlichkeit. (Carlo Schmid)

Über den Friedenspreis

Seit 1950 verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Berufsorganisation der Verlage und Buchhandlungen in der Bundesrepublik Deutschland, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er ist mit einer Preissumme von 25.000 Euro verbunden, die von den Verlegern und Buchhändlern aufgebracht wird. Im Friedenspreis wird die Verpflichtung des Buchhandels, mit seiner Arbeit der Völkerverständigung zu dienen, eindrucksvoll sichtbar. Niemals fand ein von einem Berufsstand entwickelter und praktizierter Gedanke solch weltweite Anerkennung.

Traditionell wird der Preis am Sonntag der zumeist im Oktober stattfindenden Frankfurter Buchmesse vergeben. Mit dem Deutschen Buchpreis, der am Tag vor dem Beginn der Buchmesse verliehen wird, setzt er ein über die Grenzen hinaus strahlendes Zeichen für die besondere Bedeutung, die Literatur und Wissen für unsere Gesellschaft haben.

Zur Geschichte des Friedenspreises

Dieser Preis ist für uns ein Ehrenbürgerbrief in der Res publica litteraria, dem Heimatland, das keine nationalen Grenzen kennt. (Aleida und Jan Assmann)

Der Stiftungsrat

Der Stiftungsrat hat die Aufgabe, als Jury den oder die Friedenspreisträger*in zu wählen. Er ist in seiner Entscheidung frei und unabhängig und orientiert sich an den eingereichten Vorschlägen. Diese kommen aus allen Teilen der Gesellschaft, denn jede*r Bürger*in hat die Möglichkeit, mit einem Begründungstext Kandidat*innen vorzuschlagen. 

Das Gremium setzt sich aus drei Mitgliedern aus dem Börsenvereinsvorstand sowie sechs hinzugewählten Mitgliedern zusammen. Der Vorstand entsendet den Vorsteher/die Vorsteherin und zwei weitere Mitglieder. Die weiteren sechs Mitglieder werden vom Vorstand des Börsenvereins für drei Jahre gewählt. Sie haben die Möglichkeit, um eine weitere Amtszeit zu verlängern. Diese Mitglieder des Stiftungsrates brauchen nicht Mitglieder des Börsenvereins zu sein.

Zum Statut des Friedenspreises

Als ich von diesem Preis erfuhr, fiel mir nacheinander Folgendes ein: 1. das Krawattenproblem, 2. gelobte ich mir, a) was Kant über den ewigen Frieden geschrieben hat, nicht zu lesen, nein, sagen wir lieber: nicht wieder zu lesen, und b), für den Fall, dass ich es wage, das Wort Keule unbedingt in der Rede unterzubringen. (Péter Esterházy)

Die Verleihung

Die Verleihung findet traditionsgemäß während der Frankfurter Buchmesse statt, die jeweils im Herbst (meist im Oktober) abgehalten wird. Überreicht wird der Friedenspreis im Rahmen einer Feierstunde in der Frankfurter Paulskirche, dem Tagungsort der Frankfurter Nationalversammlung (1848), die für die demokratische Entwicklung Deutschlands von historischer Bedeutung war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die bis auf die Mauern zerstörte Kirche zügig wieder aufgebaut, um als Sitz für den Bundesrat zu dienen, da Frankfurt hoffte, Hauptstadt des westlichen Teils von Deutschland zu werden. Nachdem man sich für Bonn entschieden hatte, wurde die Kirche 1949 und 1950 als Ausstellungsort der Frankfurter Buchmesse genutzt. Seitdem dient sie als Ort für bundesweit wichtige Veranstaltungen und Preisverleihungen.

Für die Friedenspreisverleihung lädt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels wichtige Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland ein. Dennoch wird versucht, auch interessierte Bürger*innen teilnehmen zu lassen, was aufgrund des Platzes leider nur sehr begrenzt möglich ist. Alternativ kann der Friedenspreis im Fernsehen und Radio verfolgt werden.  Die Feierstunde wird im jährlichen Wechsel von ARD und ZDF live übertragen.

Zu den Preisträgern