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"Verpflichtung oder Pflichtübung?"

Über den Umgang mit dem Holocaust im Kontext des Friedenspreises.

Am 5. Oktober 2021 diskutierten Meron Mendel (Direktor der Bildungsstätte Anne Frank) sowie Aleida und Jan Assmann (Friedenspreisträger*innen 2018) in der Frankfurter Paulskirche über die kulturelle Erinnerung an den Holocaust am Beispiel der Geschichte des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Anhand ausgewählter Dankesreden und Originaltöne aus der Geschichte des Preises zeigt die Veranstaltung auf, dass man nicht nur aus der Vergangenheit selbst, sondern auch daraus lernen kann, wie man mit ihr im Laufe der Zeit umgegangen ist.

Im anschließenden Gespräch mit Frankfurter Schüler*innen wird der Frage nachgegangen, wie sich das kulturelle Gedächtnis und der Diskurs über den Holocaust im Verlauf der Jahrzehnte verändert hat und welche Rolle das Gedenken gegenwärtig spielt. Das Grußwort hält Bastian Bergerhoff, Stadtkämmerer Frankfurt am Main.

Die Auseinandersetzung mit der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten ist ein zentrales Thema der Verleihungen des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Erste Preisträger wie Max Tau (1950) und Martin Buber (1953) nahmen ihre persönlichen Erfahrungen als Ausgangspunkt, um sich in ihren Reden für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religionen und Weltanschauung auszusprechen.

In späteren Jahren setzten sich Preisträger wie Siegfried Lenz (1988) oder Martin Walser (1998) damit auseinander, welche Lehren aus dem Holocaust zu ziehen sind. Ist es eine Verpflichtung, aus der Schuld eine Verantwortung zu entwickeln, oder handelt es sich bei dem Gedenken und seiner Ritualisierung um eine Pflichtübung?

Mit Originaltönen von:

Martin Buber (1953) – 00:19:44
Victor Gollancz (1960) – 00:33:49
Richard von Weizsäcker (1985) – 00:45:40
Siegfried Lenz (1988) – 00:53:52
Martin Walser (1998) – 01:04:14
Péter Esterházy (2004) – 01:11:49
Saul Friedländer (2007) – 01:15:25
Fragen der Schüler*innen – 01:22:39

Eine Veranstaltung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. in Kooperation mit 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V. und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

Wenn Ihnen der Film nicht angezeigt wird, können Sie sich ihn auch auf dem Youtube-Kanal des Börsenvereins anschauen: Der Friedenspreis im Gespräch mit Schüler*innen: Kulturelle Erinnerung an den Holocaust - YouTube

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